Auch den haben wir von oben gesehen! Auf dem Weg nach Montreal letzten Oktober. Das Highlight dieses Flugs. (Wenn er es denn war; etwas weiter nördlich liegen auch noch zwei Fjorde parallel nebeneinander)
Zwei Wasserstraßen parallel zueinander |
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29.07.16, Fr. Sonne 04:00 bis 21:32 Uhr
Moin! Da wir wieder eine
Stunde mehr bekamen, bin ich früh wach und setze mich hin, um was einzutippen. Habe
inzwischen aufgeholt, es fehlt nur noch Heimaey. Axel grunzt immer mal wieder
noch ein paar Minuten.
Das war jetzt der letzte Tag
zum Erholen, ab heute Mittag muss ich gucken. Egal wo, aber Land wird immer in
Sicht sein :-). Und irgendwann Eisberge.
War mal einen Tee holen. Die
Amerikanerin aus Portland/Oregon war schon im Gym fleißig. Durch die zusätzliche Stunde sind schon
einige Leute auf Achse.
Beim Frühstück für
Frühaufsteher, vor der eigentlichen Frühstückszeit, stehen einige Croissants.
Das war‘s schon.
Heute Abend kommen im TV zwei
verschiedene Filme, aber da ist zugleich auch Porttalk Narsarsuaq. Was ist das
wohl?
Zuerst mal Frühstück, Omelett
mit verschiedenem und Lachs dazu. Heute hatte ich den Tee mitgebracht ;-). Der To-Go-Becher hat die richtige Größe, wie 2 große
Tassen. Man muss sein System finden.
Am Ende, ich war schon
fertig, kam die Durchsage; Wale voraus. Direkt hoch auf Deck 5, seitlich raus,
ohne Jacke, egal, da waren sie vorne rechts, ganz nah. Bis ich vorne war, waren
sie vor dem Schiff und schwammen auf die linke Seite, tauchten mehrmals auf,
3-4 Grindwale, schwammen dann links schnell weit weg, dann konnte man sie nur
noch ganz weit entfernt mal sehen. Cool!!!!
Als ich runter bin, kamen
Leute mit Jacke und Foto entgegen. Ey, die Wale sind schneller, da kann man
nicht noch Jacke holen!!
Zeit um Heimaey einzutippen,
damit bin ich jetzt aktuell. Sehr schön!
Dann folgte um 9:45 Uhr eine
Stunde Vortrag „Neue Bauern auf Grönland“, Fortsetzung von gestern.
Vortrag über Landwirtschaft
auf Grönland heute. Hans-Joachim Kürz aus Kiel, ehemals fürs ZDF Korrespondent
für Skandinavien, aber jetzt schon 83 Jahre alt.
Er stand da und wollte mit
einigen Minuten Verspätung anfangen, da gab‘s ne Durchsage: Wal auf 11 Uhr. Die
Hälfte der Anwesenden springt raus, sucht ein Fenster, keiner sieht was. Nach
einigen Minuten sitzen wieder alle, da hört man im Funkgerät wieder: Wal auf 3
Uhr, jeder überlegt, geht dann wieder, Herdentrieb, wieder sieht keiner was.
Also begann der Vortrag
irgendwann doch, unterlegt mit schönen Bildern. In 1990 war Kartoffelanbau und
Schafzucht noch nicht möglich, aber inzwischen (Stand 2011) geht es, weil sich
die Vegetationsperiode von 120 Tagen auf 135 im Sommer verlängert hat. Es wird
schon alles probiert, klappt vieles, nur bewässert muss es werden, weil die
Sommer sehr trocken sind. Das war grob die Zusammenfassung; er ist schon etwas
älter und überlegt, wo denn sein Faden ist.
Das grönländische Wort für
Kartoffel bedeutet so viel wie: die Frucht, die lange braucht bis sie reif ist.
Oder so ähnlich. Für Broccoli haben sie noch kein Wort. Wie wär’s denn mit
Broccoli? Oder grüner Blumenkohl?
Als er fertig ist, meldet
Sibylle uns Teilnehmern in der Lounge, dass wir rausgehen sollen, rechts ist
der erste Eisberg.
Wir gehen in die Kabine, um
Jacke und Foto zu holen, aus unseren Löchern ist er noch nicht zu sehen, und
wenn er groß ist, ist er auch in 5 Minuten noch da.
Ja, ist er, ziemlich groß.
Auf der Nok sind mal mehr Leute, ziemlich viele sogar. Da ist es an den Beinen
windgeschützt, deshalb praktisch.
Der Eisberg ist hübsch, groß,
untere Hälfte abgewaschen, selbst der Kapitän fotografiert ihn, wir fahren
ziemlich dicht vorbei. Er meint zum Expeditionsteam, sie sollen doch mal nach
vorne auf die Spitze und Titanic spielen.
Ich bin rein auf die Brücke,
um zu gucken, wo wir sind. Wir sind zickzack gefahren (heute Morgen bei den Walmeldungen
hat er ein bisschen gekreuzt) und dann vom Kurs abgewichen. Auf dem Radar sieht
man nämlich die Eisberge orange, wir sind gezielt hierhergesteuert! Der war
nicht zufällig vor uns.
Die Luft ist inzwischen
frischer geworden. Was trinken – der Himbeer-Cassis-Tee besteht als erstes aus
Hibiskus und Apfel, wo sind die Himbeeren?, und der Kaffee ist trotz 50 %
Verdünnung kaum noch trinkbar.
Nochmal hoch, vorne auf Deck
7 ist gar nicht so viel Wind wie auf der Seite. Herman steht da mit Mikro und
erzählt, aber auch hier oben versteht man es nicht so gut. Weit weg ist das
Blas von einem Wal, immer wieder waren mal welche weit weg zu sehen, bevor wir
kamen. Ich hatte die Wale heute Morgen, die waren ganz dicht, bin für heute
schon wal- und eisbergtechnisch zufrieden. Wieder mal Pause vor dem Essen;
danach werden wir schon Land sehen. Axel Schläfchen verordnet, ist ja
schließlich Urlaub ;-)., nachher hat er vielleicht keine Zeit.
Wir rollen immer noch schön
hin und her. Was macht der Pott wohl bei Windstärke 8-12? Wills nicht
ausprobieren…
Ab jetzt wärmer anziehen, das
blaue Icelandprocruisesjäckchen reicht nicht mehr.
Vor dem Essen sieht man schon
Land rechts voraus. Wir kommen ganz langsam näher. Oben ist noch nicht viel
los, es zieht fürchterlich, und es scheint mir auch so, als wenn er langsam
tut, damit wir erst um 14 Uhr reinfahren, wie angekündigt. Rechts und links
sind Eisberge. Im Landesinneren ist es heller, da scheint wohl die Sonne…
Schaun mer mal…
Ich gehe immer mal wieder
rein zum Aufwärmen. Dann um kurz vor zwei füllt es sich oben, als die Durchsage
kommt, dass es jetzt losgeht. Und dann fahren wir wie durch die Glacier Alley,
die Gletscherallee beim Beagle Kanal am Südende von Südamerika. Und als die
fertig ist, wird es noch doller und höher und zackiger und unglaublich!!!
Schleifspuren |
Ein ganz Schöner! |
Der Nächste:
Bergmuster |
Wir haben Sonne pur! Hans
(der ältere Lektor) hat es schon mehrmals, also 2-3mal, versucht, hier
durchzukommen, aber es ging nie. Örvar erzählt, dass gestern die Rotterdam durchgefahren
ist, dass sie Infos vom Wetterdienst, von überfliegenden Flugzeugen bekommen,
wie viel Eis drin ist. Es kann sein, dass man rein fährt und an der engsten
Stelle blockieren zwei Eisberge ungünstig, dann muss man wieder umdrehen.
Hier ist wieder einer:
Es geht weiter:
Hier ist keiner mehr... |
Dort ist die engste Stelle
Die engste Stelle:
Noch einer!
neu ergänzt: Der Prins Christian Sund ist
wie der Beagle Kanal im Süden von Südamerika praktisch eine Abkürzung, man muss
nicht unten um das Kap Farvell herum fahren, wenn man denn durch kommt. Er ist
100 km lang. Und mit jedem Meter weitere tolle Aussichten. Ins flickr-Album
mussten ziemlich viele Fotos rein, es war einfach zu viel zum gucken!
Alles in Grönland hat zwei
Namen, einen dänischen und einen grönländischen. Der Sund heißt auch Ikerassuaq.
Nie gehört.
Wir haben heute 411 Bilder gemacht. Ich hatte das Gefühl, es sind 1000. Es kommt nämlich noch mehr, eine Überraschung.
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