Antwort: Das Schiff parkt in der Mitte, es wird nach beiden Seiten getendert. Spannend. Ich will nämlich nach beiden Seiten, auf der einen Seite am liebsten fliegen, auf der anderen Seite Wikingerreste angucken.
Ich denke, ich werde wieder nicht fertig mit gucken... Man ist ja nur einmal da.
Qoroq Eisfjord gebucht, man fährt in den nächsten Fjord und zwischen den Eisbergen herum. Deshalb musste ich die Wikingersiedlung erst mal stornieren, denn zwei zu buchen geht nicht. Vielleicht dann an Bord.
Sonne: IMMER ! (wenn sie denn scheint)
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Teil 2-3 folgen morgen!
30.07.16 Narsarsuaq – 8-21
Uhr hier – Sonne
4:34-21:39 Uhr – Tag mit 3 Ausflügen
Um 5:45 wurde ich von
Nachbars Wecker animiert, mal auf die Uhr zu gucken. Der piept jeden Morgen in
Intervallen vier mal.
Die Nacht war ziemlich doof,
weil ich dauernd mit Störung wegen Nordlichtalarm gerechnet habe. Es gab keins.
Die Sonne scheint schon!
Einschmieren! Ein Rundgang, kurzes Schwätzchen mit dem Schotten aus Edinburgh,
der mal bei der Marine war, Fotos, Eisberge im Fjord.
Gemütliches Frühstück, ich
musste aber nach meinem Obst raus, weil gegenüber eine Siedlung mit einem
Eisberg davor ist, das ist irgendwie skurril. Später merke ich, dass es
Qassiarsuk ist, der Ort mit der Wikingersiedlung, wir sind schon fast da. Und
wir fahren an die Pier ran! Klasse. Also können wir mittags raus. Gegenüber
liegt ein großes Segelschiff. Es ist die Rembrandt van Rijn, die wie schon mal
in HH gesehen haben.
Rembrandt van Rijn |
Die Touren werden aufgerufen. Wir sitzen schon lange in der Lounge 4 und merken nicht, dass wir gemeint sind, weil wir auf Gruppe 1 warten, aber Ausflug NA 2 aufgerufen wird. Uff, grade noch rechtzeitig gemerkt, sie wären beinahe ohne uns rübergefahren.
Die Überfahrt in der Sonne
dauert ca. 15 Minuten.
Drüben sammeln sich alle, es
gibt eine Führerin von dort und Steini übersetzt auf deutsch. Das macht er
nicht so gut, sondern erzählt oft eigenes, zum Glück verstehen wir fast alle
sowieso englisch, auf diese Art kriegt man alle Infos. Gleich nahe dem Anleger ist ein Hostel, gut
besucht.
Das Hostel, davor ein Denkmal für Erik den Roten, auf dem Hügel ist das Denkmal von Leif Eriksson, der nach Amerika guckt. |
982 kam Erik der Rote
hierher, er musste Island für 3 Jahre verlassen, weil er den Nachbar umgebracht
hatte, und das war wohl nicht das erste Mal. Er guckte sich die Gegend hier
genau an und entschied sich für diesen Ort für eine Ansiedlung. Nach den 3
Jahren fuhr er zurück, machte gut Werbung, so dass 25 Schiffe mit Aussiedlern
rüber fuhren, um hier zu siedeln. Es kamen aber wegen eines Sturms nur 14 Schiffe
an. Die verteilten sich auf die verschiedenen Fjorde, dieser hier heißt
Eriksfjord, weil der Erik hier der Chef war.
Mit Erklärungen werden wir Stück für Stück geführt. Ruinen sind noch
erkennbar.
Damals war es auch relativ warm
hier.
Eriks Frau bekehrte sich
irgendwann zum Christentum. Dann wollte sie gerne ein Kirchelchen gebaut haben,
was Erik aber nicht wollte. Als sie ihm dann Trennung von Tisch und Bett
androhte, gab Erik doch nach, aber sie wurde nicht direkt im Örtchen gebaut,
sondern am Rand. Die Ruinen sind direkt gegenüber der roten Kirche von 1936,
die noch steht. Als diese gebaut wurde, wusste man aber noch nicht, dass die
allererste auf Grönland praktisch genau an derselben Stelle lag, denn die
Ruinen wurden erst in den 60er Jahren gefunden. Das ist ein interessantes
Detail.
Weiter hinten wurde diese
Kirche nach Vermutungen, wie sie ausgesehen haben könnte, nachgebaut.
neue Kirche, gebaut 1936 |
Platz der ersten Kirche von Thjodhild, genau gegenüber der neuen Kirche |
Ruinen eines Wohnhauses oder Lagers |
Hier hat Erik der Rote vor 1000 Jahren gelebt. |
Das ist ein moderner Entdecker :-) |
Nach einigen Jahrhunderten
verschwanden die Wikinger ziemlich schnell spurlos. Vermutlich, weil das Klima
kälter wurde und sie sich nicht mehr ernähren konnten, sind sie abgewandert.
Das war vor 1500.
Getreide |
Das Kunstwerk am Felsen ist
von einem Mann, dessen Frau wegen Krankheit nicht hier wegfliegen konnte.
Nachdem das Flugzeug (ohne seine Frau) abgestürzt war, machte er aus Dankbarkeit
dieses Bild für diese Stelle.
Bildunterschrift hinzufügen |
Die Kirche ist ca. 2 x 3,5 Meter groß und außen mit Torf umrahmt, das wärmt. |
Langhaus |
Daneben ist das Langhaus, wo
mehr Leute reinpassen, als man denkt. Es lebten 15 Personen darin. Dort
werden wir dann am Ende rausgeschmissen, weil die nächste Gruppe davor wartet.
Das sind Franzosen oder/und Spanier, die im Hostel wohnen und danach zum
Flugplatz müssen.
Auf den Hügel können wir
nicht mehr, es geht zurück.
Ein Inuithaus ist noch nachgebaut - Haus würde ich das nicht nennen. Ich habe jemandem das Gesicht geraubt, um die Größe darzustellen, man kann nicht drin stehen. Der Eingang ist ein flacher Gang, der tiefer liegt als das Haus selbst, weil die Kälte unten bleibt.
Ein Inuithaus ist noch nachgebaut - Haus würde ich das nicht nennen. Ich habe jemandem das Gesicht geraubt, um die Größe darzustellen, man kann nicht drin stehen. Der Eingang ist ein flacher Gang, der tiefer liegt als das Haus selbst, weil die Kälte unten bleibt.
Die ca. 10 Schüler gehen hier
zur Schule bis sie ca. 13/14 Jahre alt sind, dann müssen sie weiter weg. Sie wohnen im blauen Haus von Mo – Fr., weil sie von den entlegenen
Schaffarmen stammen. Weiterführende Schulen sind in Nuuk und in noch zwei
Orten.
Am Haus des Ortsgründers,
Otto Frederiksen, 1924 hierhergekommen, einem erfolglosen Schafzüchter, halten wir auch noch an
und bekommen die neuere Geschichte erklärt. Die Nachfahren dieses Otto wohnen
immer noch hier und sind mit den Schafen jetzt erfolgreicher.
wieder jemanden kopflos gemacht..... |
neuere Fortbewegungsart hier |
Es ist ein friedliches,
ruhiges, zivilisiertes, heißes Örtchen.
Im Sommer haben sie 50 Einwohner, im Winter 30.
Im Sommer haben sie 50 Einwohner, im Winter 30.
Nachdem wir noch in den wohnzimmergroßen
Supermarkt hineingeguckt haben, werden wir um 11 Uhr wieder in die drei Zodiacs
verteilt und fahren wieder zurück.
Bilder übertragen, um 12 Uhr
Essen.
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