05.08.16

05.08.16 Ilulissat

Niemand hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass die Filme nicht funktionieren! Aber jetzt sind sie richtig. Verbessert: 10. Mai 2020 😃.

Webcam:  http://hotelarctic.com/ueber_das_hotel_arctic/webcam/            Sonne 03:40 – 23:20
Schlecht geschlafen, es war zu viel Action gestern Abend.
Frühstück gibt’s heute schon ab 6:30 Uhr wegen der Ausflüge. Wir haben einen weiteren Höhepunkt heute Morgen. Ist es eigentlich in der Maschine kalt oder wie in einem Auto? Sorry, doofe Frage.
Um 8 sind wir fertig mit Frühstück, die Kabine ist schon gemacht. Anne Dorthe bringt die Kollegen ihrer Agentur zum Frühstück mit. Später sind die alle mit uns an der Arbeit bei unseren Ausflügen, fahren, begleiten, lotsen,…

Um kurz vor halb 9 wird unser „Ausflug“ aufgerufen. Wir sind schon startklar oben. Den Luxemburger hatten wir ja schon identifiziert, aber wer kommt noch raus? Ach!, Überraschung, es sind unsere Nachbarn! Is ja cool. Wir werden von Anne Dorthe an einen ihrer Kollegen übergeben, der uns in einem alten Ford Galaxy zum Flugplatz fährt. So einen hatten wir auch mal, zu Zeiten von vielen Kindern, tolles Auto, Erinnerungen….
Nach 10 Min. sind wir am Flugplatz, es ging über die Brücke und am Hotel Arctic vorbei in die Felsen. Überall nur Felsen. 

In der Halle ist richtig was los. Unser Fahrer übergibt uns an Ricky, blonder goldiger Bub, der mit uns in einen Nebenraum geht und uns an einer Karte erklärt, wie wir fliegen. (….Alt ist der noch nicht….)
Dann geht’s Richtung draußen. Er sagt, er braucht die kleinste, schmalste Person für nach vorne neben ihn. Huch, das bin diesmal ich (die zusätzlichen Kilos sieht er ja nicht ;-)). Ey, Mann, wie geil ist das denn!!!!! Jipiiiiie!!

Jetzt dürfen zuerst die beiden Hinteren reinkrabbeln, das geht noch ganz gut, auch Herr Lux rechts in die Mitte – ich habe vorgeschlagen, dass Axel links sitzen soll, weil ich ja rechts sitze, dann gibt’s von beiden Seiten Fotos. Für diese Idee habe ich mich mal heimlich gelobt.
Dann muss ich nach vorne. Da ist eigentlich kein Platz zwischen den Sitzen, man muss fast drüber krabbeln. Irgendwie kriege ich meine Beine sortiert nach vorne, wo auch nicht viel Platz ist. Kleiner Rucksack passt, aber die Knie darf ich nicht zu hoch ziehen, da ist das Steuerrad, mit dem er lenkt und steuert, zu viel ausstrecken kann ich sie auch nicht, denn da sind noch Pedale. Dann steigt er ein, und zwar rückwärts. Zentimeter-passgenau…
Und als letztes darf Axel hinter ihn und die Tür schließen.
Er macht ein paar Checks, rollt ein Stück, bekommt Erlaubnis vom Tower, nachdem eine andere Maschine gelandet ist.


Dann rollen wir los, starten, fliegen nach Norden. Ich habe an der Seite eine runde Klappe, die darf ich aufmachen, um da durch zu fotografieren! Wow! Am Anfang bin ich damit noch zurückhaltend, aber auf dem Eis ist sie öfters offen. Nur das Band vom Foto muss ums Handgelenk. Oh ja, einmal hing das Objektiv gezoomt weit raus, da wollte der ganze Foto gleich mit, Sog.
eine Ansiedlung!
Wir biegen rechts ab


Zuerst fliegen wir 160 m hoch, dann geht er auf 600 m über die Berge weg, später über dem Fjord wieder auf 160 m runter. Geschwindigkeit ca. 120 kmh?
Über dem nächsten Fjord biegt er rechts ab, über viele Felsen, zu einem wunderschönen Gletscher mit toller Kante. Über das Eis, sieht sagenhaft aus. Dort fliegt er so, dass beide Seiten im Flugzeug den Gletscher schön sehen können. 







Irgendwie ist es erschreckend, wie viel grau man am Rand sieht. So lange ist das da sicher noch nicht so. Ich hätte gerne diesen Ausblick wie er vor 100 Jahren war, als Vergleich. 



ca. 80 m Kantenhöhe

gigantisch!
Häuschen oder Hütten
Über den Gletscher gehts zum Eisfjord rüber und über das Eis wieder Richtung Meer.




Da vorne ist das Meer.

Vorne sieht man den Wanderweg ganz prima, der war nur ein kurzes Stück mal eher zum Klettern, dann ist wieder ein richtiger Weg erkennbar. Nächstes Mal…
Und den Steg sieht man klasse gut, von oben kann man sich sogar die Häuser vorstellen, die auf dem Plan gestern eingezeichnet sind.





Vorne, wo die Eisberge enden, kurvt er nochmal für die gute Sicht für jeden. 
Größenvergleich! Da ist ein Boot.

Zweimal haben wir Wale gesehen, von oben hatte ich das noch nie, einen rechts und zwei links.
einer rechts,

da kamen wir her
zwei links.

Dann geht’s an Ilulissat vorbei zurück zum Flugplatz, wo wir wieder von Norden landen. 



40 Min. Boah, ey, ich bin fix und fertig. Bombastisch! Gigantisch!

Ricky ist 25, Däne und kam im Februar hierher als Flieger, da war 1,50 m Schnee überall. Er hat den Flug auch enjoyed, hat er gesagt. Sie haben schon seit 2 Wochen so ein Wetter am Stück.
In der Halle warten die nächsten 5 auf ihr tolles Erlebnis. Wir werden wieder zurückgebracht, und gehen danach noch in die Stadt.
Mehrmals treffen wir auf Silke und Frank, die schon privat unterwegs sind.
Tourist-Info, Ausflugsanbieter, gutes Bekleidungsgeschäft, Handwerksbetrieb, wo sie Tupilaks herstellen, 




wir gehen nochmal in die Richtung zur Kirche, schöne Bilder. Dann mit kleinem Umweg zurück zum Schiff, dass wir die steile Treppe runter kommen. Unten ist eigentlich alles zugestellt, aber es ist ein öffentlicher Weg.
Ricky auf dem Rückweg mit den nächsten 5







Um 12 Uhr legen wir ab und parken zwischen Fels und Eisberg wieder aus. Ein einsamer Mensch steht oben auf den Felsen – kann nicht sein, die sind zu zweit. Aber mit Tele sieht man: das ist Frank, der uns zuguckt. Silke ist auch auf der Terrasse. Viele winken.




Von den Durchsagen versteht man hinten ÜBERHAUPT nix. Aber das ist ja nicht neu.
Sie sagen Wale an. Da wir nix verstehen, habe ich einen einfach so hinter uns gesehen, der war richtig schön nah, dann war einer links voraus, während wir nach vorne liefen, sogar mit Fluke. Der Kapitän wurde mal langsamer, aber der Wal versteckte sich, erst weit hinter uns kam er nochmal hoch. Buckelwal.


Heute gibt’s zum Mittagessen wieder Icelandic Fish, verschiedene Sorten, dick und dünn. Die dicke Sorte ist besser, saftiger. Wir sitzen mal beim schottischen Captain, der ist alles andere als fit.

Der eine Aufzug ist seit 2 Tagen defekt.
In der Kabine hört man Bauarbeiten von irgendwoher.
In der Kabine ist es ziemlich kalt.
Nach der schönen Sonne wird es jetzt bei Asiaat grau und undurchsichtiger.
Der Kuchen ist heute gefüllt mit der Mousse, die es gestern beim Barbecue als Nachtisch gab.

Seetag(-nachmittag) zum Erholen. Eindrücke gabs jetzt wirklich genug, mehr geht nicht.
Diese Reise bestand bisher aus einer Steigerung nach der anderen, mit dem Höhepunkt heute. Die Reise andersrum ist unpraktisch, die startet ja mit dem Höhepunkt, den Hochhaus-Eisbergen, und dann lässt es nach. Wir sind alle froh, dass wir jetzt hier sind.

Um 18 Uhr fährt die Yersin in Sichtweite an uns vorbei. Andere Schiffe sieht man hier ja nicht so oft.

Dann habe ich festgestellt, dass die 32 GB-Karte, die ich für heute frisch reingeschoben habe, gar keine Fotos mehr anzeigt. Heute Morgen hat sie schon die alten Filme, die drauf waren, nur als Ausrufezeichen angezeigt, ok, egal. Den Wal habe ich Ricky als Foto gezeigt. Und jetzt hat ALLES Ausrufezeichen und nix ist mehr sichtbar. Ui! Man hat ja schon einige Foto-Verlust-Erfahrung, und es würde mich nix wundern. Die kommt sofort raus, wird sicher gelagert und bis daheim nicht mehr angefasst. Im Flieger habe ich ja auch gefilmt.
Wenn sie kaputt wäre, hätten wir normalerweise immer noch die Fotos von links, wenn da nicht noch was dazwischen kommt. Einfach abwarten, nicht aufregen!
<Wie man oben sieht - sie funktioniert noch. Puh!>

Abendessen: Heute kocht der Hotelchef selbst, bzw. lässt kochen. Vorspeise Lachs. Dann gibt’s Seeteufel oder Lammfilet. Wir nehmen je eins. 


Ich habe den schlechtesten Fisch dieser Reise, da ist nicht viel dran essbar. Der ist zäh und hat Sehnen wie eine Rinder-Beinscheibe, wenn sie gekocht ist, ich kaue Kaugummi. Wenn ich nicht sowieso grundsätzlich satt wäre, hätte ich das zurückgehen lassen. So habe ich das brauchbare abgeschnitten. Hatten wir nicht Seeteufel auf Borkum? Das war was ganz anderes. Das Lammfilet war in Ordnung.
Ein englisches Paar hatte ein Anniversary, 40 oder mehr, sie hatten heute hier oben auf 4 zwei Tische reserviert. Es gab nach dem Essen einen Kuchen mit Kerze und ein Ständchen von vielen Kellnern.

Nach dem Essen sind wir wieder auf die Brücke. Man sieht nicht so viel. Mal beim Diensthabenden gefragt, wo wir denn grade sind, da habe ich auf dem Radar ein Schiff entdeckt. Auf die Bremen habe ich gewartet, die ist hier irgendwo in der Nähe, aber da kommt die Ocean Endeavour. Der Zweite auf der Brücke bekommt ganz strahlende Augen – sie war sein vorheriges Schiff und er freut sich. Er ruft gleich mal drüben an und fragt nach einem Kollegen. Der schläft aber grade. Dann ist er richtig verlegen, denn sein Gegenüber in der Leitung (er hatte laut gestellt) ist der Kapitän, ein Christian, mit schönem Englisch. ;-)
Mir ist nicht bewusst, dass wir die schon mal in Lerwick eingefangen haben, deshalb ist jetzt Schiff finden angesagt.
Um 20:45 sagt er, dass es noch ca. 45 min dauert, bis wir vorbeifahren. Zuerst haben wir das bezweifelt, weil wir ja aufeinander zu fahren, dann war sie auch um 21:10 schon zu sehen als Punkt weit weg, aber sie fuhr tatsächlich erst um 21:25 an uns vorbei. Sie hat auch Zodiacs oben drauf. Leider wurde sie nicht mal angesagt. Da sind vermutlich auch ein paar Deutsche drauf, denn zuhause haben wir sie im Polaris-Katalog entdeckt. Sie macht jetzt ein bisschen Nordwestpassage. Ist von einem kanadischen Unternehmen gechartert, Adventure Canada.
Hier oben in der Lounge auf Deck 7 ist wieder mal eiskalt. Es kommen Leute von unten und sagen, in der auf Deck 4 ist es warm und voll.
Auf jeder Fahrt gibt es Leute, die über alles motzen, auch hier. Über verschiedenes, und über jeden ….
Unten beschweren sich ein paar Leute, dass gar nix mehr los ist. Wir haben ja alle schon mal gepackt und sind so gut wie fertig – für heute Abend hatten sie gar nix mehr geplant, aber jeder erwartet was. Sie kamen nicht auf die Idee, dass die Gäste am letzten Abend nicht nur einfach rumsitzen wollen....
Örvar sagt, die Damen überlegen, ob sie was machen, er hält sich raus und weiß nix. Jemand ist mal hier, aber dann sind sie wieder verschwunden. Wir haben oben Schiff geguckt, was erzählt, Delfine gesehen. 
Als wir damit fertig sind und Eisbeine haben, gehen wir mal unten gucken. Der Klavierspieler sitzt am Klavier, Sängerin steht daneben, die Lounge ist voll, es scheint also eine heimliche Veranstaltung gegeben zu haben oder vielleicht zu geben, wer nicht in der Lounge ist, weiß nix davon. Als wir gehen, fängt sie an zu singen.
Halb 11 sind wir im Nest. Ich hab noch was zu lesen.

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