09.08.16

09.08.16 Hotel Keflavik (08.08.) und Heimreise

Früher Rückflug, Reykjavik Frankfurt, Flug Nr. FI520, 7:25 bis 12:50.
Könnte man eigentlich weglassen, oder?
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Fortsetzung 08.08. abends:
Hotel gesucht, ist leicht zu finden.  Das Städtchen ist größer als erwartet und gepflegt. Wir können direkt vor der Tür parken. Nupan Deluxe, früher und bei Buchung hieß es einfach A10, wegen Adalgata 10.
Dann stehen wir mit unseren Koffern vor der verschlossenen Tür. Es ist eine Beschreibung dran, wenn man noch keinen Türcode hat, dann soll man den rechten Knopf drücken. Ok.
Es kommt eine Ansage auf Isländisch, dann auf Englisch der Hinweis: Das Mobilephone ist nicht erreichbar, try again later. Schön!
Nachdem wir dreimal getried haben, suche ich nach der Telefonnummer auf der Bestätigung. Die ist allerdings veraltet. Dann fällt mir ein, dass ich ja vor dem Urlaub eine Mail hierhergeschickt habe, zur Bestätigung und um zu sehen, ob wir auch bei denen im Computer sind. Ipad raus, Mails durchsuchen kann man auch ohne Internetverbindung. Diese Telefonnummer geht dann. Inzwischen stehen wir schon einige Minuten da herum und werden von einem Balkon in der Nachbarschaft interessiert beobachtet. Mein Mann ist schon „not amused“. Eine Frau geht ran, will die Tür öffnen. Ist sie offen? Nein. Nochmal und noch ein drittes Mal. Ist sie offen? Nein, immer noch nicht. Dann ruft sie endlich jemanden im Haus an. Der kommt nach 2 Minuten. Reinkommen, Schuhe ausziehen, Schlappen in Universalgröße liegen bereit. Als er uns als Deutsche erkennt, geht’s einfacher. Wir müssen noch bezahlen, deshalb liegt der Schlüssel nicht wie drei andere auf der Theke vor dem Büro, sondern innen drin. Wir kriegen das Zimmer gezeigt, auch die Kaffeemöglichkeit per Kapsel und ein Kühlschrank, wo morgen früh zwei Sandwiches für uns drin sind, weil wir ja lange vor dem Frühstück weg sein werden.
Zimmer Nr. 1 ist mit Terrasse, nach hinten mit Blick auf die Kirche. Wahrscheinlich ist es das schönste Zimmer, wegen der Terrasse. Es ist kalt hier drin! Dusche ist neben reingebaut, wie sie das in England oft machen. Insgesamt ist es ein altes Haus, das renoviert worden ist, liebevoll gemacht. Etwas viel Plüsch, aber wem‘s gefällt…




Im Flur ist die Tür nach draußen auf, dort hängt die Bettwäsche zum Trocknen.
Im Bad steht ein laminierter Hinweis, dass irgendwas nicht richtig geht, man könnte auch die allgemeine Dusche vorne neben der Kaffeemaschine benutzen. Bademäntel hängen im Schrank.
<Jetzt ist mein Vokabelheft voll und eigentlich müsste der Urlaub jetzt zu Ende sein. Passt ja beinahe.>
Wir ziehen nach einem Schläfchen des Fahrers los, da es aber spät ist, suchen wir dringend nach einem Lokal, der Magen knurrt. Eins fiel mir eben auf, heißt Rain, sieht ganz toll aus, wir gehen nicht in den Imbiss nebenan, sondern hier schön essen. Liegt preislich im isländischen Bereich, 3900 Kronen für den Hauptgang, leckerer Fisch mit Aussicht auf die Makrelenfischer draußen. Zweimal kommen Angeber vorbei und rasen mit ihren getunten Autos durch den Staub, was riesige Wolken ergibt, man muss ja auf sich aufmerksam machen. 



Danach sind wir noch einige Meter gelaufen, es fühlt sich aber für Axel kalt an, nur mit der dünnen Jacke.
Im Zimmer stelle ich fest: es gibt keinen Föhn! Im Gemeinschaftsbad habe ich einen kleinen gefunden und total unsozial in unserem Zimmer gebunkert. Wenn ich morgen früh um 5 Uhr mit nassen Haaren da stehe und sie nicht trocken kriege, kriege ich Stress und eine Erkältung.
Wecker auf 4:45 Uhr, um 21:30 ins Bett.
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Wir haben einen frühen Rückflug, Reykjavik Frankfurt, Flug Nr. FI520, 7:25 bis 12:50.
Könnte man eigentlich weglassen, oder?

Dunkel wird es nicht. Eigentlich ja doch, um 12 Uhr nachts, aber das Licht kommt von den Straßenlampen in der Nebenstraße. Wir schlafen richtig schön schlecht mit viel Schwitzen. Um 3 Uhr bin ich wieder fit wach. Deshalb sind wir unkompliziert pünktlich gemütlich aufgestanden. Lichtschalter an der Tür? Tut sich nix. Es gibt noch einen an der Terrassentür. Ah, der beleuchtet die hintere Hälfte vom Zimmer, gut. Zimmertür klemmt und macht Lärm beim Öffnen und Schließen.
Hinweis im Bad: bad drain. Ah, das heißt Drainage. Ok, wenig Wasser benutzen. Tatsächlich steht die ganz flache Duschwanne ganz schnell voll, aber es geht ohne Überschwemmung. Im Bad wäre mir ein Haken, eine Steckdose und ein Föhn lieber gewesen als eine Standuhr aus den 20er Jahren, aber so ist es halt.
Tee und Kaffee gemacht, Sandwiches geholt und angebissen, eingepackt, gewichtsmäßig viel Platz, (es hat was, so eine Reise ohne schick machen), um 5:40 können wir los für die 5 Minuten zum Airport. Im Haus ist noch eine Frau unterwegs.

Auto abgeben und 5 Minuten rüber laufen. Menschenmassen!!! Senkt die Laune. Self-Checkin, Bordkarte drucken. Dann anstellen bei der Self-Kofferabgabe. Dort geht es 5 x hin und her, bis wir dran sind. Axel war vorher Mehrwertsteuer für den Pulli zurückholen, das ging schnell. Zur Security, wieder zickzacklauf, danach Kleingeld ausgeben, Axel braucht Kaffee, für den er bestimmt 15 Minuten ansteht, ich frühstücke in der Zeit den Sandwich. Da es schon nach 7 Uhr ist, sollten wir jetzt doch mal zum Gate C33 laufen, das soll noch 10 Minuten dauern. Dort ist wieder alles voll.
Ich nehme an der Kloschlange teil. Die Männer haben es leichter. Als wir da fertig sind und uns wundern, wo denn C33 eigentlich ist, kommt die Durchsage: Flug nach Frankfurt fliegt ab C24. Also wieder alles zurück, auch nach unten und dort den richtigen Eingang treffen. Zuerst scheuchen sie alle auf die Seite, aber dort geht’s nach Bergen, das wäre nicht so gut. Mit dem Bus zum Flieger.
Flugzeug heißt Hengill, wie ein Vulkan, Kapitän heißt Gunnar. 757-300: Reihe 31 ist hinter dem Flügel im Mittelteil, kurz vor dem Klo, mal wieder. Sie beladen das Flugzeug nicht intelligent. Von hinten kommen Leute, die zu Reihe 24 wollen; von vorne kommen welche, die ganz nach hinten müssen…. Beobachten ist interessant. Mann müde.
Fliegen sollten wir um 7:25, was von vornherein auf 7:45 gesetzt war. Um 7:55 kommt die Ansage, dass alles fertig ist, noch a few minutes. Nix passiert. Noch ein Kofferwagen kommt. 27 Minuten später bewegt wir uns rückwärts und parken aus. Wir heben um 8:32 Uhr ab, gute Stunde später. Start nach Osten. Dass wir rechts sitzen macht nix, wegen der Wolken. Ich kann noch nicht mal den Berg mit dem Kraftwerk von gestern fotografieren, da ist schon dicke Suppe.
Auf der Anzeige steht am Anfang 2403 km bis destination. Das ändert sich nicht. Flight Data Unavailable. Klasse, das einzige Programm, das mich interessiert! Flug soll 3 Std. dauern.
Nach 50 Minuten kommt ein Becherchen Wasser. Ich frage nach der Anzeige, es geht nämlich auch bei der Frau schräg vor mir und bei Axel nicht. Sie will reset the screen - irgendwann, wenn sie Essen verteilt haben. Im Moment sind wir ja auch definitiv über Wasser und über Wolken. Also habe ich aus Langeweile (Axel wegen Hunger) den im Terminal gekauften Sandwich gegessen. Heute ist die Ernährung einseitig…
Flight Data ist weiter unavailable. Leider interessiert das sonst keinen. Um 9:45 Uhr reißt die Wolkendecke auf und ich entdecke Land, Schottlands Norden in Stücken.
85db Lärm hier.
Es gibt Kleinigkeiten, die mich groß ärgern. Damit sind sie bei mir unten durch, auch mit 12 cm Abstand vor den Knien. Wenn man es anbietet, dann sollte es auch da sein. Der Bildschirm ist übrigens fürchterlich heiß, brandgefährlich. Wenn es nicht geht, können sie es auch ganz abschalten. Auf dem Flug von Grönland her ging auch was nicht. Um 10:10 wurde ein Reset gemacht, irgendwo über Mittelengland (Felder fotografiert).  Zuerst war es längere Zeit nur schwarz, dann main menu, dann wieder die bekannte Anzeige unavailable. Auch nebenan. Links und woanders weiter vorne geht’s.
irgendwo in England, muss noch rausfinden, wo.
Nicht gefunden, vielleicht geheim?
Vermutlich sind wir über den Rotterdamer Hafen geflogen. Schöne dicke Wattewolken unterwegs. Es stinkt vom Klo her.
Es gibt kein zweites Mal Wasser, obwohl sie das eben noch bestätigt hatte, als sie zum ersten Mal den Müll eingesammelt hat. Wieder Minuspunkt.
In Holland beginnt schon der Sinkflug. Endlich ist wieder Wald zu sehen. 
Flughafen Köln/Bonn
Frankfurt
Gelandet um 13:20 von Osten, zum letzten Mal isländisch gehört bei der Verabschiedung, 15 Min. spazierenfahren, Treppe, Bus, nicht weit zum Gepäckband, als ich von der Toilette komme, sind schon alle Koffer da. Die Abholer warten draußen, bringen uns heim und fahren dann selbst nach Holland.

Wir nehmen das Haus wieder in Besitz und starten die Waschmaschine.
Es ist noch Urlaub für den Rest der Woche, das ist auch nötig, nicht nur für Wäsche und Haus, sondern auch, um den Urlaub zu "verarbeiten".
War eben gigantisch!! 

Die Cool-Down-Tage hinterher waren auch sinnvoll. Wiederkommen steht auf der Wunschliste, aber keine Stippvisiten bei den 2 üblichen Städten Reykjavik und Akureyri, sondern tiefer ins Land. Vielleicht mal ein Kurzurlaub in Ilulissat. 
Kleine Schiffe sind auf jeden Fall nicht verkehrt ;-).
Das nächste wird wieder riesig, darauf freuen wir uns auch schon.
Die Eisbergbilder als Hintergrundbild bringen vorbeigehende Leute zum Staunen. Man muss ihnen erst erklären, dass sie selbstgemacht sind. 
Und noch eine Anmerkung: Jemand hatte die Reise erst 8 Wochen vorher gebucht, Garantie-Außenkabine (wäre also eher bei uns da unten anzusiedeln), bekam eine schon renovierte auf Deck 6. Ich glaube, die waren damit zufrieden.
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Nachtrag im Sept. 2017 
Wir bekamen einen Katalog von Icelandprocruises für 2018 in die Hand, und haben uns entdeckt. 
Wir sind auf Seite 26 oben im Zodiac, die beiden ersten vorne, in rot und gelb. 
:-)

3 Kommentare:

  1. Deine Reiseberichte lese ich sehr gerne. Sie sind so lebhaft und bunt in Wort und Bild. Der Grönlandbericht war besonders schön, dank der einmaligen Eindrücke. Jetzt freue ich mich auf Eure nächste Tour.
    Danke!
    Aly mit den drei KuhKatzen

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  2. Danke für das Kompliment :-). Freut mich, wenn es euch gefällt.

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  3. Habe gerade deinen Reisebericht verschlungen und vieles wiedererkannt, dass wir nur wenige Tage nach Euch besucht haben.
    Greenland - ein Reiseziel voller Faszination oder ???
    LG
    Siegrid

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