31.07.16

31.07.16 Arsuk Fjord und Zodiactour / Seetag


In der Reisebeschreibung stand Seetag                          Sonne von 4:32 bis 22:08
Heute Nacht hat‘s mal so geschaukelt, dass die Kabine, besonders der Schrank vorne, laut geknarzt hat. Das war wohl auf dem freien Meer in der Julianehab-Bucht nach Westen mit der Kurve nach Norden.
Heute fahren wir in den Ikafjord, Arsuk steht auf dem Tagesplan, aber das ist ein Ort im Fjord nebenan. 


Auf meiner ersten Runde –gucken, Teewasser holen– habe ich ein kleines Segelboot liegen sehen. Danach sah es so aus, als ginge es nicht weiter. Wir sind dann frühstücken, auf einmal waren wir da, er stellte den Motor ab.
Draußen sind Moschusochsen unterwegs! Viele. Sie fressen sich voll. Heute haben sie es nochmal gut, ab morgen beginnt die Jagdsaison.
Wir sehen sogar eine Mutter mit zwei kleinen.
Kapitän macht eine Erkundungsfahrt :-) . Der friert anscheinend nie!



die dunklen Punkte dort drüben!
Für ca. 10 Uhr sind Zodiactouren in den Fjord rein angekündigt. Um halb 10 geht’s schon los, wer fertig ist, kommt auf Deck 4; eine Frau beschwert sich auf Englisch, dass im Programm doch 10 gestanden hätte!  Wir sind so wenige Gäste, deshalb wird nicht mehr nach Decks aufgerufen, sondern wer da ist, steigt ein. Mit der Cruisecard zum Auschecken und mit Zodiacweste fertig angezogen. Immer 10 Leute, bzw. heute sind wir 11. Bei so einem Wetter! Sonne pur. Eingeschmiert.
Im Programm steht auch noch was von Caves, wir haben das heute auf Englisch im Tagesplan stehen: Zodiac excursion along the Arsuk fjord to the Ivittuut caves. Vorab: Höhlen haben wir keine gesehen.

Wir sind im Zodiac mit Sybille, die erzählt was. Das ist angenehmer und viel interessanter als jemand, der nichts sagt.
Zuerst fahren alle rüber und näher an die Moschusochsen heran zum Fotografieren,


 dann kommt das Kommando: alle in eine Reihe. Sie hatten Morgens ein Briefing, wo sie informiert wurden, wie es läuft. Es ist ein großer Nationalpark, und es wird nicht so schnell gefahren. Wegen der Stalakmiten auch immer schön hinter dem Rangerboot her, nicht kreuz und quer.
Eine Hütte ist im Fjord, auch zwei bis vier Menschen sind dort zu sehen, und ein Hund. Sind das auch Ranger?



es gibt auch Menschen hier!
Hier wachsen von unten Säulen wie in einer Höhle, allerdings im Wasser. Sie wachsen 10 Meter im Jahr nach oben, werden aber nie höher als insgesamt 20 Meter, weil sie im Winter wieder vom Eis abrasiert werden. Man erkennt sie an helleren Stellen im Wasser. Einmal war der Blick richtig gut, sonst oft gegen die Sonne und mit Wellen. Wir haben grade Flut, deshalb kann man auch unbesorgt mit dem Zodiac drüber fahren.


Mit 10 Zodiacs ist es stellenweise wie beim Autoscooter. Ein Motor ging unterwegs kaputt, das Boot fuhr entweder zurück oder bekam einen neuen Motor gebracht, sie kamen am Ende auch noch hergedüst und hatten das Programm im Schnelldurchlauf.
Als alle die Dinger gesehen haben, geht es weiter in den Fjord bis ans Ende, nochmal Moschusochsen angucken. Da laufen wirklich viele herum, aber ängstlich sind die Tiere auch, sie gehen nämlich weg, als diese Armada von komischen schwarzen Booten näher kommt.

Sonst Einsamkeit. Nichts! Fels, wenig grün, pelzige Bewohner, noch eine Hütte. Adler soll es auch geben. Wir sehen mal zwei Raben. 
ganz weit weg - links Hütte, Mitte Wasserfall, rechts Ochsen
links Hütte, rechts Wasserfall



zu dicht ans Ufer gefahren, rausziehen
Zuhause stelle ich in Google fest, dass da sogar zwei Orte eingezeichnet sind, Ivittuut vorne, sind wir vorbeigefahren, und wo wir parken Kangilinnguit.

Zurück wird schnell gedüst, inzwischen ist es mindestens Sybille ziemlich kalt, noch dazu ohne Handschuhe. Durch die Sonne haben wir es nicht so gemerkt. Wir waren jetzt ca. 2 Std. unterwegs. Man vergisst die Zeit da draußen.
Zodiacfahren hat was! Weil wir nur so wenig sind, geht’s auch schnell.

Um 12 Uhr fahren wir ab, wir sind vorne auf der Brücke und gucken, wo wir hinfahren, lassen uns ein bisschen vom schottischen Rentner-Kapitän unterhalten, der immer mit russischen U-Booten rechnet. Das Thermometer neben der Brücke zeigte 14°, aber das stimmt ganz sicher nicht. Wir liegen höchstens zwischen 5 und 10°, es ist lausig kalt.

 Unterwegs sind nochmals Moschusochsen ganz dicht am Ufer.



hinter Glas auf der Brücke, mit Fliege


Dann geht’s zum Mittagessen. 
 Nach einer kurzen Pause folgt der Vortrag über Grönland – Nachbar des Nordpols, Teil 1. Er fängt immer 5 bis 10 Min später an, grönländische Zeitrechnung?, will gar nix erzählen, erzählt aber dann bis 15:15, die Englischen stehen schon vor der Tür bereit, die jetzt dran sind. Er verzettelt sich mitten drin in Nebensätzen, ist manchmal anstrengend. Was ist jetzt blaues Eis? Er hat irgendwas erklärt, aber jetzt weiß ich es doch nicht. Grönland ist so groß wie von den Alpen bis Trondheim? Oder der Teil, den wir bereisen, so groß wie von den Alpen bis zur Nordspitze Dänemarks. Diese Zeichnung war eingängig.
Zwischendurch kommt draußen eine Durchsage. Es wurde wohl mal wieder ein Wal gesichtet.


  
Draußen ist Sonne, links ist Wasser, rechts sind Berge mit Wolken, sieht schön aus.
Um 4 Uhr ist rechts zwar kein Land zu sehen, aber eine Reihe Eisberge. Das war bei der Insel, bevor Narsalik kommt. Ab dann haben wir Nebel.

Der Klavierspieler ist tatsächlich nur so alt, wie er aussieht, nämlich 16. Er verdient sich hier als Ferienjob was dazu, studiert klassische Musik. Um 16 Uhr gibt’s immer Kekse und Tee/Kaffee mit Klavierbegleitung, insgesamt nicht mehr als 3 Std. Arbeit am Tag. Gelegentlich wird er auch eingesetzt, um Leute zu den Zodiacs weiterzuschicken oder zum Abzählen.
Kurz vor 6 hat Axel Handynetz aus Paamiut.
Auf den Bildern, die auf zwei Bildschirmen im Schiff immer durchlaufen, sind wir heute auch mal dabei.



Unser Kabinen-Alex ist aus Guatemala und will daheim demnächst ein Auto kaufen.
Beim Rundgang haben wir freie Kabinen auf Deck 5 von außen gesehen, die beiden hinteren, 517 – man sieht nix, und 515, freie Sicht, aber an Promenade, jeder kann reingucken. Viele kommen aber nicht vorbei. 
Fotos im Schiffsalbum bzw. bei Schiffsbeschreibung

18 Uhr Nuuk Porttalk.
Wir sind morgen nur bis 18 Uhr da, nicht länger, weil wir danach direkt hoch bis nach Uummannaq fahren. Morgens gäbe es oft Nebel, der sich schnell auflöst. Es wird nicht regnen, aber bewölkt sein.
Irgendwann werden sie eine Pier für Kreuzfahrtschiffe bauen.
Wifi gibt’s in Grönland nicht kostenlos, es ist auch relativ teuer. Eine sagte, 50 Kronen für eine Stunde. Auf das Zeichen an der Tür achten. (Wir haben dann morgen keine Zeit mehr dafür). Dann kommt die Bemerkung über das freie Internet auf dem Schiff an drei Stellen – es wäre vom Expeditionsteam gesagt worden, dass es nur für Island gilt. Das ist eine falsche Aussage, das hat niemand gesagt. Es war plötzlich fertig, und sie waren selbst überrascht, dass sie jetzt keine Verbindung mehr nach außen haben. Die Ausflugschefin hatte noch nicht mal Kontakt zu ihren Reiseanbietern, das hat sie auch überrascht und war hinderlich.

Abendessen: sollte vielleicht mal nur Suppe und Nachtisch bestellen, ich habe überhaupt keinen Hunger! Aber der Fisch lockt jeden Tag 3x.
Die Weinflasche verkaufen sie für 30,- $, ergibt 5 Gläser. Eins kostet 7$. Bierpaket: 6 für den Preis von 5, 35$.
Sie bewerben heute ein Weinpaket mit 3 oder 5 Flaschen (bestimmte Weine für 60 $ für 3 Flaschen) – die schaffen wir nicht mehr in einer Woche. Es gibt Leute, die das schaffen, aber nicht wir.

Kleine Show: International Songs from Iceland, von den drei Opernsängern. Es waren Melodien aus anderen Ländern, wie z.B. Home on the Range, aber mit anderen, isländischen Texten.

Danach haben wir auf der Brücke vorbeigeguckt, wo wir jetzt sind. Sehr praktisch, man holt sich die nautischen Infos einfach selbst ab. Einer steht am Radar und muss Eisberge suchen, von denen es einige gibt. Ausweichen.
In einer halben Stunde würden wir eigentlich genau gegen einen dicken dagegen fahren, wenn er nicht eine große Kurve fahren würde. Wir haben ihn im Nebel noch nicht mal gesehen.
Noch ein Cocktail oben drüber, da ist es heute mal saukalt, wie bei Amis. Gestern war es sehr warm drin. Der Cocktail war heute unnötig, ich bin soo satt.
Der Vollständigkeit halber erwähne ich mal, dass es noch einen Late Night Snack gibt, jeden Abend von 22-23 Uhr. Ich glaube, Sandwiches, zu den ständig verfügbaren Keksen. Haben wir nie genutzt.

Soo praktisch: Seit dem 25.7. bekommen wir nicht mehr wie vor dem Urlaub jeden Tag ein Bombenattentat auf den Frühstückstisch, sondern Wale, Seehunde… schöne Landschaft und Sonnenbrand.

Heute ist es ziemlich kühl in der Kabine. Es steht auf 25°, ist aber höchstens 20.

Das Rätsel: Was macht das Schiff zwischen unserer Reise und der Rückreise? Am nächsten Tag wird erzählt, dass die Woche, die nirgendwo zu buchen ist, von einem Schweizer Reisebüro/-unternehmen gechartert ist. Rätsel halb gelöst. Die Reiseleiter fliegen alle mit uns zurück.
Am letzten Abend erzählte der Maitre, dass Japaner und Dänen bei der nächsten Reise an Bord wären, voll gebucht.
Gefunden habe ich im Zusammenhang mit der Ocean Diamond ein Reiseveranstalter Albatros-travel aus Dänemark. Wer sagte was von Schweizern?

Ab jetzt ist die Fotozusammenstellung schwieriger - ab der Zodiactour ist ein Foto eine Stunde weiter. Und das die nächsten 4 Tage, bis es aufgefallen ist.
Im Moment sind alle Zeitangaben auf irgendwelchen Fotos immer 2 Std. zu weit vor, wir haben sie auf isländische Zeit stehen gelassen. Plus jetzt eine weitere.... 

30.07.16

30.07.16 b) Narsarsuaq und Qoroq Eisfjord






Teil 2. Spaziergang zum „Ort“, wir haben gut 2 Std. Zeit. Jetzt wird es warm! Um die Ecke herum ist kein Wind mehr. Ein paar Mücken verfolgen mich mal einen Kilometer lang, aber dann ist das auch vorbei, war jetzt nicht wirklich viel. Anne Dorthe hat gesagt, es gibt nicht viele, weil heute Wind ist. Das ist gut so!!
Straßenbegrenzung auf grönländisch
Gefühlte 30°!! Es waren wohl 20° in Realität, aber an windgeschützten Stellen ätzend heiß. Sunscreen Stick Faktor 50, benutze ihn 3x täglich. Wir sind vor gelaufen, zum Blue Ice Cafe, haben das Museum besucht, eine Tasse und einen Aufkleber gekauft, natürlich fotografiert, Hubschrauber, Flugzeug, weiter sind wir aber nicht, sondern an den Gebäuden vorbei langsam zurück, freuen uns auf die Bootstour. Wegen diesen Temperaturen sind wir von daheim nach Grönland geflüchtet – ey, das ist hier echt zu viel.
hinten Flugplatz, der Weg in den Ort


Hotel


Schatten ist heute begehrt!


Wikingersiedlungen






Hotel mit Hans auf Spaziergang
Wollgras überall


 Tidenhub – jetzt fährt kein Auto mehr am Bullauge vorbei. Segelschiff ist immer noch da. 
Man soll sich für die Bootstour warm anziehen, er rast!




Teil 3. Wir sind in Gruppe 7, im Boot für 12 Leute, Chef heißt Klaus. Fast alle anderen strömen nach vorne, wir bleiben wegen der Warnung hinten innen, gehen dann aber gleich nach draußen, da ist es nämlich auszuhalten. Er düst wirklich heftig schnell, aber schön, in Richtung Eisberge am Eingang des Fjords. Dort werden wir langsamer und umkreisen die Eisberge, um sie zu bewundern, einen nach dem anderen. Anhand einer Karte hat er uns vorher erklärt, was wir machen.










Der sieht aus wie ein Fahrzeug, Motorschlitten, so als wollte er gleich nach rechts wegdüsen
Diese Eisberge am Fjordeingang stehen auf dem Boden. Hier endete eine Moräne, so dass das Wasser nicht so tief ist. Im Fjord ist es tiefer. Die Abbruchstücke des Gletschers schwimmen hierher und bleiben hier hängen, bis sie so klein sind, dass sie sich vom Boden lösen. Dann schwimmen sie weiter.
Wir düsen um die Kurve
Inzwischen sind wir hinten im Boot mehr geworden. Vorne wird es jetzt ab einer bestimmten Stelle besonders kalt vom Gletscher her als wir weiterdüsen. Aber die Leute vorne sind standhaft, also sitzend standhaft. Dann sieht man den Gletscher. 


An der Stelle, wo mehr Eis ist, stoppt er und holt das Netz hervor, mit dem er eben schon die Kameratasche von Anne Dorthe aus dem Wasser geangelt hatte. Er bzw. sein Helfer fischt ein Stück Eis aus dem Wasser, zerhackt es in einem Topf und dann gibt’s Martini on Ice im Pappbecher. Es knistert so schön. Inzwischen ist auch das Sechserboot längsseits gekommen und wird mit versorgt.
Wir sollen schätzen, wie weit es noch bis zum Gletscher ist. Voll daneben geschätzt, es sind immer noch 8 Kilometer! (Kann das sein?) Hoch ist er ca. 78 Meter.
Nach einiger Zeit (man guckt bei solchen Events nicht auf die Uhr!), als jeder seinen Martini getrunken hat, geht’s wieder zurück, wieder sehr düsend. Dabei werden die Vorderen sogar mal ordentlich nass gespritzt. Uns gefällts hinten und auch mal bequemerweise ein Stück innen drin.


Das war ein toller Ausflug, den ich wegen der Beschreibung von Jobo gebucht hatte. Reiseberichte sind also sehr wichtig, das zeigt das.
Am nächsten Tag erfuhren wir, dass es bei der ersten Tour im Sechserboot Probleme gab, er wäre losgefahren, obwohl sie noch nicht mal richtig saßen, ohne Vorwarnung, und so wild und schräg, dass sie dachten, sie fallen raus. Sie haben sich zurecht beschwert. Man könnte ja erst mal warten, bis jeder sitzt und dann warnen: Gehen sie lieber rein, wir fahren sehr schnell.
Hier guckt Axel aus unserer Kabine raus, die Bullaugen ganz links
Jetzt ist einen Moment Freizeit und Ausruhen angesagt. Ich bin wieder mal ziemlich rot.
Von nebenan hört man den Fernseher so, als hätten wir ihn selbst an.

Er fährt wieder etwas früher weg, ca. halb 9 schon. 




Mit einem Cocktail des Tages (meistens) sitzen wir noch oben und lassen die Berge vorbeiziehen, bei Narsaq sind wir um 10 so müde, dass wir ins Bett müssen. Der Tag war ja auch ordentlich voll!