30.07.16

30.07.16 a) Narsarsuaq / Qassiarsuk

Da die beiden Orte an einem Fjord gegenüber liegen, habe ich beim Veranstalter gefragt, wie das mit den Ausflügen gehen soll. Sie bieten nämlich in beiden Orten fußläufige an.
Antwort: Das Schiff parkt in der Mitte, es wird nach beiden Seiten getendert. Spannend. Ich will nämlich nach beiden Seiten, auf der einen Seite am liebsten fliegen, auf der anderen Seite Wikingerreste angucken.
Ich denke, ich werde wieder nicht fertig mit gucken... Man ist ja nur einmal da.
 
Qoroq Eisfjord gebucht, man fährt in den nächsten Fjord und zwischen den Eisbergen herum. Deshalb musste ich die Wikingersiedlung erst mal stornieren, denn zwei zu buchen geht nicht. Vielleicht dann an Bord.
Sonne: IMMER ! (wenn sie denn scheint)
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Teil 2-3 folgen morgen!



30.07.16 Narsarsuaq      8-21 Uhr hier      Sonne 4:34-21:39 Uhr  – Tag mit 3 Ausflügen
Um 5:45 wurde ich von Nachbars Wecker animiert, mal auf die Uhr zu gucken. Der piept jeden Morgen in Intervallen vier mal.
Die Nacht war ziemlich doof, weil ich dauernd mit Störung wegen Nordlichtalarm gerechnet habe. Es gab keins.
Die Sonne scheint schon! Einschmieren! Ein Rundgang, kurzes Schwätzchen mit dem Schotten aus Edinburgh, der mal bei der Marine war, Fotos, Eisberge im Fjord.

Gemütliches Frühstück, ich musste aber nach meinem Obst raus, weil gegenüber eine Siedlung mit einem Eisberg davor ist, das ist irgendwie skurril. Später merke ich, dass es Qassiarsuk ist, der Ort mit der Wikingersiedlung, wir sind schon fast da. Und wir fahren an die Pier ran! Klasse. Also können wir mittags raus. Gegenüber liegt ein großes Segelschiff. Es ist die Rembrandt van Rijn, die wie schon mal in HH gesehen haben.



der Anleger
Qassiarsuk gegenüber / bearbeitet

Rembrandt van Rijn
Teil 1. Es ging, dass wir an Bord den Wikingerausflug dazu buchen konnten, viele haben das getan. Man wird dann verteilt auf vormittags und nachmittags.
Die Touren werden aufgerufen. Wir sitzen schon lange in der Lounge 4 und merken nicht, dass wir gemeint sind, weil wir auf Gruppe 1 warten, aber Ausflug NA 2 aufgerufen wird. Uff, grade noch rechtzeitig gemerkt, sie wären beinahe ohne uns rübergefahren.
Die Überfahrt in der Sonne dauert ca. 15 Minuten. 


Drüben sammeln sich alle, es gibt eine Führerin von dort und Steini übersetzt auf deutsch. Das macht er nicht so gut, sondern erzählt oft eigenes, zum Glück verstehen wir fast alle sowieso englisch, auf diese Art kriegt man alle Infos. Gleich nahe dem Anleger ist ein Hostel, gut besucht.

Das Hostel, davor ein Denkmal für Erik den Roten, auf dem Hügel ist das Denkmal von Leif Eriksson, der nach Amerika guckt.
Strand?
982 kam Erik der Rote hierher, er musste Island für 3 Jahre verlassen, weil er den Nachbar umgebracht hatte, und das war wohl nicht das erste Mal. Er guckte sich die Gegend hier genau an und entschied sich für diesen Ort für eine Ansiedlung. Nach den 3 Jahren fuhr er zurück, machte gut Werbung, so dass 25 Schiffe mit Aussiedlern rüber fuhren, um hier zu siedeln. Es kamen aber wegen eines Sturms nur 14 Schiffe an. Die verteilten sich auf die verschiedenen Fjorde, dieser hier heißt Eriksfjord, weil der Erik hier der Chef war.  
 Mit Erklärungen werden wir Stück für Stück geführt. Ruinen sind noch erkennbar. 

Eriks Frau bekehrte sich irgendwann zum Christentum. Dann wollte sie gerne ein Kirchelchen gebaut haben, was Erik aber nicht wollte. Als sie ihm dann Trennung von Tisch und Bett androhte, gab Erik doch nach, aber sie wurde nicht direkt im Örtchen gebaut, sondern am Rand. Die Ruinen sind direkt gegenüber der roten Kirche von 1936, die noch steht. Als diese gebaut wurde, wusste man aber noch nicht, dass die allererste auf Grönland praktisch genau an derselben Stelle lag, denn die Ruinen wurden erst in den 60er Jahren gefunden. Das ist ein interessantes Detail.
Weiter hinten wurde diese Kirche nach Vermutungen, wie sie ausgesehen haben könnte, nachgebaut. 

neue Kirche, gebaut 1936

Platz der ersten Kirche von Thjodhild, genau gegenüber der neuen Kirche


Ruinen eines Wohnhauses oder Lagers
Hier hat Erik der Rote vor 1000 Jahren gelebt.
Das ist ein moderner Entdecker :-)
Damals war es auch relativ warm hier.
Nach einigen Jahrhunderten verschwanden die Wikinger ziemlich schnell spurlos. Vermutlich, weil das Klima kälter wurde und sie sich nicht mehr ernähren konnten, sind sie abgewandert. Das war vor 1500. 

Getreide
Das Kunstwerk am Felsen ist von einem Mann, dessen Frau wegen Krankheit nicht hier wegfliegen konnte. Nachdem das Flugzeug (ohne seine Frau) abgestürzt war, machte er aus Dankbarkeit dieses Bild für diese Stelle.
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Die Kirche ist ca. 2 x 3,5 Meter groß und außen mit Torf umrahmt, das wärmt.

Langhaus
Daneben ist das Langhaus, wo mehr Leute reinpassen, als man denkt. Es lebten 15 Personen darin. Dort werden wir dann am Ende rausgeschmissen, weil die nächste Gruppe davor wartet. Das sind Franzosen oder/und Spanier, die im Hostel wohnen und danach zum Flugplatz müssen.
Auf den Hügel können wir nicht mehr, es geht zurück.

Ein Inuithaus ist noch nachgebaut - Haus würde ich das nicht nennen. Ich habe jemandem das Gesicht geraubt, um die Größe darzustellen, man kann nicht drin stehen. Der Eingang ist ein flacher Gang, der tiefer liegt als das Haus selbst, weil die Kälte unten bleibt.

Das Internat zum Schulhaus
die Schule
Die ca. 10 Schüler gehen hier zur Schule bis sie ca. 13/14 Jahre alt sind, dann müssen sie weiter weg. Sie wohnen im blauen Haus von Mo – Fr., weil sie von den entlegenen Schaffarmen stammen. Weiterführende Schulen sind in Nuuk und in noch zwei Orten.

Am Haus des Ortsgründers, Otto Frederiksen, 1924 hierhergekommen, einem erfolglosen Schafzüchter, halten wir auch noch an und bekommen die neuere Geschichte erklärt. Die Nachfahren dieses Otto wohnen immer noch hier und sind mit den Schafen jetzt erfolgreicher. 


wieder jemanden kopflos gemacht.....
 
neuere Fortbewegungsart hier
Es ist ein friedliches, ruhiges, zivilisiertes, heißes Örtchen. 
Im Sommer haben sie 50 Einwohner, im Winter 30.
Nachdem wir noch in den wohnzimmergroßen Supermarkt hineingeguckt haben, werden wir um 11 Uhr wieder in die drei Zodiacs verteilt und fahren wieder zurück.
Bilder übertragen, um 12 Uhr Essen.

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